Ein Mentaltrainer arbeitet zunächst einmal auf der verbalen Ebene mit den Spielern. Wenn diese irgendwelche Probleme haben oder auch einfach sehr viel Druck auf ihnen lastet, können sie ihm dies mitteilen. Der Mentaltrainer hört erst einmal zu und versucht dann, gemeinsam mit dem Spieler eine Lösung zu finden. Dabei ist es egal, ob es um Probleme im Team, mit dem Trainer, den Fans, der Presse oder auch einfach mit den Ergebnissen geht. Somit ist ein Mentaltrainer immer eine sichere Anlaufstelle, die er immer ansteuern kann. Nicht selten reicht schon ein offenes Ohr und einfach einmal auszusprechen, was einen belastet.
Manchmal sind allerdings auch etwas größere und längere Maßnahmen erforderlich, um die Situation zu klären und die Probleme des Spielers aus der Welt schaffen zu können. Dabei kann der Mentaltrainer unterschiedliche Methoden anwenden, um dem Betroffenen zu helfen, wie zum Beispiel Einzel- oder Gruppenübungen. Letztere sind dann sinnvoll, wenn das komplette Team einfach blockiert ist und nicht die volle Leistung bringen kann. Ein sehr bekanntes Beispiel ist Borussia Dortmund im letzten Jahr unter Jürgen Klopp. Obwohl die Mannschaft in den Jahren zuvor fast alles gewonnen hatte, stand sie zum Ende der Hinrunde auf dem letzten Tabellenplatz. Auch wenn es einige Abgänge gab, war der BVB sicherlich besser als dieser Stand aussagte.
Somit kann es auch hier sein, dass es sich um ein psychisches Problem handelte. Denn wenn immer wieder Misserfolge entstehen, gehen die Spieler im Fussball schon mit einem schlechten Gefühl in die nächste Partie. Denn bei einem so großen Verein wie Borussia Dortmund spielen die Sportler nicht nur für sich, sondern auch für Millionen an Fans. Das kann schnell zu einem Problem werden, wenn es einfach nicht läuft. Das mehr in dem Team steckte, zeigt der BVB in der erwähnten Saison noch, als er am Ende auf einem internationalen Platz landete.
Sportliche Techniken werden im sogenannten Bewegungsgedächtnis gespeichert. Um diese immer und möglichst schnell abrufen zu können, sollte im Fussballtraining auch mental gearbeitet werden. Denn bei den unterschiedlichen Methoden können die Spieler üben, die im Spiel erforderlichen Bewegungsabläufe besser abzurufen. Das kann ihnen im Wettkampf den entscheidenden Vorteil bringen. Gerade in technikbetonten Sportarten, wie eben auch Fussball einer ist, profitieren die Sportler von einem gezielten Mentaltraining.
Oben wurde bereits erwähnt, der sich Fussball auch viel Kopf abspielt. Daher sollte schon bei der Ausbildung der Spieler alles mögliche dafür getan werden, dass sie sich wohl fühlen und sich keine unnötigen Gedanken auf dem Platz machen. Wer einfach nicht richtig bei der Sache ist, verletzt sich übrigens auch schneller. Das gilt es natürlich zu vermeiden. Der Kopf kann den Körper im Fussballtraining wie auch im Spiel massiv beeinflussen. Wenn ein Spieler zum Beispiel einen wichtigen Elfmeter verschießt, wird er, wenn er psychisch nicht gefestigt ist, beim nächsten Strafstoß darüber nachdenken und eventuell nicht konzentriert an die Sache herangehen. Durch ein gezieltes Mentaltraining lassen sich auch diese Situationen verbessern.
Denn immerhin hat ein Elfmeter auch immer sehr viel mit Glück zu tun und jeder Mensch kann einmal einen Fehler machen. Daher sollte der Schütze einfach weiter machen und den nächsten Strafstoß schießen. Doch das ist gar nicht so leicht, wie es sich anhört. Teilweise muss der Mentaltrainer hierfür sehr lange arbeiten und bestimmte Denkmuster aufbrechen, um die Ängste und Sorgen des Spielers zu beseitigen. Wer an einen Elfmeter herantritt mit dem Gedanken, dass er diesen hoffentlich nicht verschießt, wird sehr wahrscheinlich scheitern. Besser ist es, die Situation positiv anzugehen und sich über die besondere Chance zu freuen.
Es eignen sich zahlreiche Themen für das Mentaltraining im Fussball. Dazu gehören unter anderem folgende Punkte:
Ein Mentaltrainer ist in der heutigen Zeit nicht mehr aus dem Fussball wegzudenken. Denn immer mehr Spieler trauen sich zurecht auch einmal über ihre Probleme, Ängste und Sorgen zu sprechen. Auch im Amateurbereich sollte wenigstens einmal im Monat ein Mentalcoach gebucht werden, den die Akteure in Anspruch nehmen können. Denn auch in den tieferen Ligen kann eine Blockade im Kopf die Leistungsfähigkeit beeinflussen und eventuell sogar zu Verletzungen führen. Schon in der Ausbildung sollten die Sportler lernen, dass sie über Probleme sprechen können und nicht alles mit sich selber ausmachen müssen. Der Mentaltrainer kann eine wichtige Stütze sein, im Profibereich wie auch im Amateurbereich.